Geschichte des Wettinger Figurentheaters

Das erste Marionetten-Ensemble im Kanton Aargau wurde 1979 in Baden von Rita Périllard-Gmür und Toni Kyburz gegründet. Zu Beginn fehlte es an allem: an Einrichtungen, Know How, Finanzen, Theaterraum, nicht aber an viel Idealismus. Die Vereinsgründung erfolgte einige Zeit später und Dr. h.c. Roger Kaysel, der Gründer des Schweizerischen Spielzeugmuseums, wurde erster Präsident. Es war ein Glück für das Ensemble, dass mit Rita Périllard eine erfahrene Theaterfrau die künstlerische Leitung übernahm, unterstützt von Annelou Schwarzberg (Bühnenbild), Yvette Pabst (Modellieren der Figurenköpfe) und Toni Kyburz (Technik und Requisiten).
 
"Die Schneekönigin", ein Märchen von Hans Christian Andersen, wurde am 17. November 1979 als erstes Stück im Badener Kornhaus uraufgeführt. Alle Aufführungen waren ausverkauft und das Schweizer Fernesehen zeichnete die "Schneekönigin" auf und strahlte das Stück 1981 aus. Der überwältigende Erfolg verlieh dem Ensemble Flügel. Es folgten Inszenierungen von "Der Froschkönig" und "Peterchens Mondfahrt". 1985 wurde mit Edzard Schappers "Legende vom vierten König" erstmals ein Stück für Erwachsene eingeübt und während mehreren Saisons aufgeführt.
 
Die chronischen Raumprobleme der Marionetten-Bühne wurden 1982 gelöst, als die Gemeinde Wettingen den unbenützten Theaterkeller im Gluri Suter Huus unentgeltlich zur Verfügung stellte und das Theater zusätzlich mit einem festen jährlichen Beitrag unterstützte. Die feste Bleibe im Gluri Suter Huus mit dem 80 Plätze umfassenden Theaterraum eröffnete auch die Möglichkeit, das Programm mit Gastspielen zu ergänzen. Die ursprüngliche Marionetten-Bühne öffnete sich zudem immer mehr in Richtung Figuren- und Objekttheater, was 2006 zur Namensänderung in "Figurentheater Wettingen" führte.
 
(Quelle: Karl Meier, Präsident Figurentheater Wettingen 1987 – 2012)